Jura-Süd: Vortrag von VSA Prof. Dr Sven Laumer

Am Montag, den 12. Oktober 2020, fand die allmonatliche Pflichtsitzung der SRG JuraSüd statt; dies aufgrund der aktuellen Corona-bedingten Lage jedoch nicht wie gewohnt in Emetzheim, sondern nun bereits zum vierten Mal virtuell über das Programm Zoom.


Als Gastreferent erwies uns diesen Abend der VSA Prof. Dr. Sven Laumer die Ehre. Zu Beginn bedankte sich Sven bei den Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, die trotz der zur Zeit schwierigen Situation bereit sind, Spiele zu leiten und zu assistieren. Dies sei keine Selbstverständlichkeit und eine eminente Erleichterung für die Einteiler.


Spannend ging der Vortrag weiter mit den Auswirkungen der mannigfaltigen Regeländerungen und der Entwicklung der Spielformen in den letzten Jahren. Der Schiedsrichter muss diese nicht nur verinnerlicht haben, vielmehr muss er körperlich - vor allem beim Sprinten - auf einem top Niveau sein, um den Anforderungen gerecht zu werden. Heutzutage findet Fußball immer häufiger auf engem Raum statt, bevor sich geeignete Räume bilden und die Spieler ausschwärmen. Für den Schiedsrichter heißt das: zunächst nah an den Zweikämpfen und stets bereit sein, zum Sprint ansetzen zu können. Ebenso spielt das Thema „Auswechslungen“ eine große Rolle. Während anno dazumal lediglich zwei, später drei, Spieler ausgewechselt werden konnten, sind es COVID-bedingt fünf pro Team. Auch hier ist für uns Schiedsrichter*innen wichtig, dynamisch auf die Wechsel und somit auf andere Spielweisen reagieren zu können. Nicht zu vernachlässigen, ist die Möglichkeit des kurz gespielten Abstoßes. Dies bietet den Mannschaften viele neue Arten, das Spiel zu eröffnen. Hier gilt: Präsenz zeigen; nah am Strafraum sein, falls nötig. Bei Zweikämpfen nach Kurzausführungen im Strafraum wird die traditionelle Position beim Abstoß an der Mittellinie dann definitiv nicht nützlich sein. Auch auf neuartige Eckstoßvarianten sollte man vorbereitet und bereit sein, sein Stellungsspiel anzupassen.


Natürlich spielte das Thema Digitalisierung ebenso eine Rolle. Während man früher dazu gezwungen war, mit versteckten Zeichen non-verbal zu kommunizieren, kann man sich heute mit Funkfahnen, sogar verbal per Headset verständigen. Ferner ist es mittlerweile möglich, Szenen eines mitgefilmten Spiels auszuwerten, hierdurch Fehler auszumerzen und gegebenenfalls Anpassungen am Positionsspiel vorzunehmen.


Alles in allem war es ein sehr spannendes Lehrreferat von Sven, welches alle Beteiligten mit viel Input und Tipps versorgte, die es nun umzusetzen gilt. Die Schiedsrichter*innen der Schiedsrichtergruppe Jura-Süd bedanken sich recht herzlich für den überaus kurzweiligen Vortrag!

 

Bericht: Sebastian Renner

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