Internationaler Wissensaustausch bei der GSO-Tagung

Einmal im Jahr kommen im niederbayerischen Bad Gögging die Obleute der bayerischen Schiedsrichtergruppen (GSO), die Bezirks-Schiedsrichterobmänner (BSO) und der Verbands-Schiedsrichterausschuss (VSA) für einen Wissens- und Meinungsaustausch zusammen. Dieses Mal komplettierte eine Delegation aus den österreichischen Landesverbänden Tirol, Oberösterreich und Salzburg die Liste der Teilnehmer mit insgesamt rund 100 Personen.

Der internationale Besuch basiert auf dem regelmäßigen Austausch mit den österreichischen Landesverbänden, der dazu führt, dass bayerische und österreichische Unparteiische über die Staatsgrenze hinweg Spiele leiten. „Der Schiedsrichter-Austausch zwischen Bayern und Österreich bringt für beide Seite einen enormen Mehrwehrt und ist für die Schiedsrichter oft ein prägendes Erlebnis in ihrer Laufbahn“, erklärt Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer.

Kern der mehrtägigen Tagung waren die Gruppenarbeiten zu den vier Themen „Im Gespräch mit dem VSA“ (Direkter Austausch mit den Mitgliedern des Verbands-Schiedsrichterausschusses), „Digitalisierung - Vorstellung der neuen Ausweisanträge und Prozesse“ mit Kevin Mitchell und Patrick Holzweber, „Finanzbuchhaltung und Schiedsrichter-Kassen“ mit Stephan Lechner (BFV-Finanzabteilung) und „Austausch mit den Sportgerichten“ mit den BFV-Sportrichtern Emanuel Beierlein, Johannes Böhm und Fritz Reisinger.

Dass sich auch die österreichische Delegation bei den Themen mit ihren Erfahrungen einbrachte, war ein für alle gewinnbringendes Element. Gregor Danler (Schiedsrichter-Obmann Tirol) und Dietmar Sitz (Besetzungsreferent Oberösterreich) berichteten dabei, mit welchen Problemen sie in Österreich zu kämpfen haben und mit welchen Ideen und Lösungsansätze diese angegangen werden.

Dass die Mitarbeit und die Ideen von der Fußballbasis beim Bayerischen Fußball-Verband bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für die vielfältigen Herausforderungen einen hohen Stellenwert genießen, machte BFV-Präsident Christoph Kern deutlich: „Nicht nur, aber natürlich besonders im ‚DFB-Jahr des Schiedsrichters‘ steht der BFV seinen Schiedsrichter*innen in den Gruppen zur Seite und möchte zusammen mit Sven Laumer an der Spitze neue Ideen entwickeln und eine Kehrtwende bei den sinkenden Schiedsrichter-Zahlen erreichen.“

Auf großes Interesse stieß auch der Gastvortrag von Theresa Hoffmann vom Berliner Fußballverband zum Thema „Gewalt am Fußballplatz“. In der Bundeshauptstadt wird sie pro Woche mit bis zu fünf tätlichen Angriffen auf Unparteiische konfrontiert. Sie erläuterte das Vorgehen des Berliner Verbandes im Umgang mit den Opfern, den Tätern und den Vereinen und lieferte so Input für weitere Diskussionen im Rahmen der Tagung.

Ein Vortrag von BFV-Vizepräsident Robert Schraudner zu aktuellen Themen des Verbandes wie zum Beispiel der Neubau an der BFV-Zentrale in der Brienner Straße im Herzen Münchens rundete die Tagung ab.